VW Bus setzt Porsche unter Druck
Für das TV-Automagazin "Tempo" (N24) legte sich der zurzeit schnellste VW Bus, der TH2RS der Berliner Edel-Schmiede TH Automobile, am 9. Dezember 2009 in Groß Dölln bei Berlin mit einem Porsche Turbo an. VW-Bulli.de war dabei und hat diesen Bericht sowie ein Video und eine Bildergalerie von den Dreharbeiten mitgebracht.
Es riecht nach Motorsport auf der Rennstrecke in Groß Dölln nördlich von Berlin. Der derzeit schnellste VW Bus, der TH2RS der Edel-Schmiede TH Automobile, legt sich mit einem Porsche Turbo an. 800 PS und 900 Nm Drehmoment stellen den Stuttgarter Sportwagen vor eine echte Herausforderung.
Es nieselt in Groß Dölln. Als wir mit unseren T3, T4 und T5 morgens um 8.30 Uhr ankommen und auf den Flugplatz fahren, kommt trotzdem gute Stimmung auf. Wir, das sind Achim und Achim, Ehsan, Felix und Patrick. Alle bei VW-Bulli.de, alle verrückt nach Motorsport. Und Finn, der zwar auf VW Busse, aber nicht auf Motorsport steht.
Trotz des Nebels können wir die Silhouetten der beiden T1 von Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer erkennen, die uns zum Dreh des Monsterrennens TH2RS gegen Porsche Turbo begleiten. Um 3.00 Uhr nachts sind sie in Hannover losgefahren und wollen nun auch ihren "Mann" auf der Landebahn des alten Russen-Flugplatzes stehen. Boris Porstendorfer vom TV-Sender N24 steht zum Empfang bereit. Das N24-Automagazin "Tempo" will das Duell im Bewegtbild festhalten (Sendung am 14.12.2009 um 18.30 Uhr). Und schon geht’s los.
Im Konvoi fahren wir zur Landebahn. Dort steht schon der grüne TH-Bus von Sven Thomsen, dem Betreiber der Berliner Edel-Schmiede TH Automobile. Der Bus röhrt gewaltig aus den Auspuffrohren und scheint sich so richtig auf die anstehenden Wettfahrten zu freuen. Sofort verziehen sich unsere Mundwinkel in Richtung Ohr und auch dem Techniker von TH Automobile ist das Grinsen wie ins Gesicht gewachsen. Kein Wunder, schließlich hat das grüne Monster vor wenigen Tagen in Nardo die Geschwindigkeit von 310,7 km/h erreicht.
Doch zurück zu unserem Plan. Gemeinsam mit VWN, N24 und TH wollen wir für Action sorgen. Im Blickpunkt: Rallye-Legende Walter Röhrl, der TH-Bus, fünf mehr oder weniger betagte VW Busse und natürlich die "gelbe Gefahr": Ein Porsche 911 Turbo, fast frisch vom Band.
Weiter geht es: Beschleunigungsrennen aller VW Busse gegeneinander. Das ist zunächst ein Riesenspaß. Wer gewinnt, muss hier nicht lange vermutet werden. Doch schon alleine das Dröhnen der 911-Maschine aus dem TH-Bus lässt den Speichelfluss beginnen. Tolle Erkenntnis dabei übrigens: Auch der T1-Pritschenwagen von VWN mit seinen 80 PS haut kräftig rein, versägt im Anzug den nagelneuen T5-Diesel und fast auch den T3-WBX.
Dann geht der Spaß so richtig los. Röhrl kommt, sitzt, fährt und driftet. Der TH-Bus ist wie entfesselt, rauscht schnell und mit magenspürbarem Druck meternah an uns vorbei. Ohrenbetäubender Lärm, quietschende Reifen und laute Rufe des begeisterten Publikums schaffen eine tolle Atmosphäre. In den anschließenden Wettfahrten mit dem Porsche schenken sich die Konkurrenten nichts. Einmal hat der Porsche die Nase vorn, das andere Mal fährt der TH-Bus als Sieger durchs Ziel. Also geht’s ab auf die Rennstrecke.
Doch dann treten plötzlich Probleme auf. Dem TH-Bus fehlt – wie Kai aus der Kiste – der dritte Gang. Und auch die Lenkunterstützung macht nicht das, was sie soll. Für den Ausnahmefahrer Walter Röhrl ist das allerdings kein Grund, um aufzugeben. Mehrere Runden dreht er deutlich vor dem Porsche, der ihm in den Kurven immer näher kommt, aber auf den Geraden sichtlich an Boden verliert. Zwei Zeitfahrten ergeben schließlich einen Vorteil von vier Sekunden für den Stuttgarter Sportwagen.
Für uns heißt dies, dass der Spaß erst richtig losgeht. Ab ins Renntaxi und mit Walter Röhrl am Steuer heiße Runden drehen. Über den Sound muss man hier nicht zu viele Worte verlieren: Ein Düsenjet ist ein Dreck dagegen. Und auch die G-Kräfte, die uns in die nur 1,5 Kilogramm schweren Carbonsitze drücken, waren bisher so nicht vorstellbar. Toll ist das Gefühl, trotz extremster Fahrweise dem Fahrer Röhrl anzumerken, dass er den Wagen konsequent an die Grenze bringt, aber eben nicht darüber. Für einige von uns war es gut, dass die Geraden nicht so lang waren (es wurde nicht zu schnell), für andere konnte es nicht druckvoll genug nach vorne gehen (besonders für Finn!). Unterm Strich waren wir uns aber einig: Das war das wohl geilste Erlebnis des Jahres! Und so einen Bus möchten wir auch haben.
Sicher ist, wir werden alle kollektiv am Montag um 18.30 vor der Glotze hocken, um zu sehen, was N24 aus dem tollen Tag gemacht hat. Und sicher ist ebenso, dass auch wir unseren Film aus dem Tag machen. Doch egal, wer welchen Film macht und was dort die wichtigste Rolle spielt. Die Stars sind klar: Walter Röhrl und der TH2RS stehen im Blickpunkt.