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Sommerpause genutzt: VWN produziert nun noch flexibler

Volkswagen Nutzfahrzeuge produziert in seinem Werk in Hannover nach einigen Optimierungsmaßnahmen in der Sommerpause seine Modelle nun noch flexibler.

In Hannover laufen mehrere Bulli-Modelle teils parallel vom Band.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

Im Werk von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) startete nach drei Wochen Sommerpause (25. Juni bis 12. August) am Montag die Produktion von ID. Buzz, neuem Multivan und T6.1 wieder. Das Unternehmen hat den Werksurlaub genutzt, um Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen. Insgesamt wurden mehr als 550 Projekte erfolgreich umgesetzt, darunter auch die Vorbereitung der Anlagen auf neue Fahrzeugvarianten vom vollelektrischen ID. Buzz und dem neuen Multivan.

Insgesamt waren nach Angaben des herstellers rund 4000 Beschäftigte von VWN, Service- und Fremdfirmen während der Produktionspause im Werk im Einsatz. „Traditionell nutzen wir den Ferienkorridor, um sehr aufwendige Arbeiten an den Anlagen durchzuführen oder komplette Bereiche neu aufzubauen“, sagt Werkleiter Thomas Hahlbohm. „Wir haben in diesem Sommer an vielen Stellen im Werk Modernisierungen vorgenommen, haben aber auch nochmal einige Prozesse optimiert.“ Das Resultat: Die Produktionsplanung sei flexibler, so könne man noch schneller auf Marktanforderungen reagieren. Im Werk Hannover werden aktuell ID. Buzz und ID. Buzz Cargo, der neue Multivan und T6.1-Varianten gefertigt – in einigen Produktionsabschnitten auf nur einem Band.

Künftige Derivate im Blick

Zeitgleich wurden erste Bereiche der Fertigung auf künftige Varianten von ID. Buzz und neuem Multivan vorbereitet. „Obwohl die Serienfertigung des ID. Buzz gerade erst angelaufen ist, bereitet die Marke die Produktion schon auf weitere Derivate vor“, sagt Andreas Laue, Leiter der Standortplanung bei VWN. „Ab kommenden Jahr werden wir den langen Radstand des ID. Buzz hier in Hannover fertigen – dann auch für den nordamerikanischen Markt.“

Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut

Pünktlich zum Start nach der Sommerpause wurden 52 zusätzliche Ladepunkte im Parkhaus West am Werk in Betrieb genommen. Insgesamt können jetzt bis zu 329 e-Fahrzeuge auf dem Werksgelände (108 Ladepunkte) und auf den Parkplätzen rund um das Werk (221 Ladepunkte) geladen werden. Noch in diesem Jahr werden weitere 78 Ladepunkte im Parkhaus Ost installiert. Bis Mitte 2023 werden am Standort insgesamt 450 Ladepunkte sein.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

Arbeiten erfolgreich abgeschlossen

Die geplanten Maßnahmen zur Modernisierung, Instandhaltung und Prozessoptimierung sind erfolgreich abgeschlossen worden. „Dazu braucht es eine sehr detaillierte Planung und ein hoch motiviertes Team. Für den Einsatz während der vergangenen drei Wochen danke ich allen Beteiligten“, sagt Hahlbohm. Am kommenden Montag startet die Produktion mit der Früh- und Spätschicht.

Unter anderem wurden während des Werksurlaub folgende Maßnahmen im Werk Hannover durchgeführt:

Montage:

- Im Bereich der Cockpit-Vormontage wurde ein Bandabschnitt erweitert, um dort jetzt die Cockpits für den neuen Multivan sowie zusätzlich den ID. Buzz zu fertigen, bevor sie anschließend vollautomatisch in die Fahrzeuge verbaut werden.

- Plattformbedingt sind die Aufnahmen der Karossen von ID. Buzz, dem neuen Multivan und T6.1unterschiedlich und müssen in Hängebahnen in der Fördertechnik je nach Fahrzeug angepasst werden. Der Austausch dieser Adapter läuft nun im Serienprozess vollständig automatisiert: Vier Roboter tauschen die jeweils zur Karosse passenden Adapter aus.

Karosseriebau:

- „Griff in die Kiste“: Ein mit Hochleistungs-Sensorik ausgestatteter Roboter erkennt und greift Teile, die lose in einem Behälter liegen, schnell und zuverlässig und führt sie der weiteren Verarbeitung zu. Durch diesen sogenannten „Bin-Picking“-Prozess entfällt das aufwendige Vorsortieren von Teilen in Magazinen, der Ablauf ist deutlich effizienter.

- Im Rahmen der Infrastruktur-Anpassung des Werkes wurde ein Anlagenbereich mit der Gesamtgröße von 1500 Quadratmetern inklusive sämtlicher Systeme und Robotern versetzt.

Lackiererei:

- Bereiche, in denen Karosserien vor dem Lackierprozess abgedichtet werden, wurden erweitert, um künftig ID. Buzz, neuen Multivan und T6.1 auf einer Linie zu bearbeiten. Hierzu wurde unter anderem ein Roboter mit sieben Achsen installiert, der nun so flexibel einsetzbar ist, dass bei verschiedenen Fahrzeugen automatisch PVC-Nähte gesetzt werden. Diese dienen der Dichtigkeit der Karossen.

von Gerhard Mauerer