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Maikäfertreffen: VWN zeigt drei besondere T1 unter dem Motto "SO!"

Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer zeigte auf dem diesjährigen Maikäfertreffen drei Varianten der legendären SO-Reihe auf Basis des T1. Hier seht Ihr, was VWNO präsentierte.

SO22 „Costa“ - Baujahr 1965.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

Mit dem Maikäfertreffen, das traditionell am 1. Mai in Hannover stattfindet, begann für das Team von Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer (VWNO) in diesem Jahr die Campingsaison. Mit gleich drei Kultcampern der ersten Generation war VWNO auf dem Messegelände vertreten, wie Volkswagen Nutzfahrzeuge mitteilte. Im Verkaufsprogramm hießen diese kompakten Campingwagen damals schlicht SO für Sonderausführung und hatten eine zweistellige Nummer dahinter. Trotz dieser nüchternen Bezeichnung sind es wohl die emotionalsten Transporter, die damals vom Band liefen. Sie fuhren mit ihren Besitzern rund um die Welt oder an den Baggersee nebenan und erzählen heute noch die abenteuerlichsten Geschichten von ihren Reisen. So auch die Modelle SO22, SO34 - und SO42 – allesamt aus den 60er Jahren - die VWNO auf ihrem Stand zeigen wird.

Das Treffen für luftgekühlte Käfer und Bulli ist für viele Besitzer der Start in die Saison mit ihrem automobilen Lieblingen, und für die Fans dieser Kult-Fahrzeuge die beste Gelegenheit sich diese anzuschauen und zu begutachten, wie groß die Bandbreite von Modellen in beiden Baureihen über die Jahrzehnte gewesen ist.

Wie viele stolze Besitzer, die auf dem Maikäfertreffen ausstellen, hat auch das Team von VWN Oldtimer geschraubt, repariert und poliert, damit es zum Treffen in der „Bulli-Stadt“ Hannover den Besuchern und Teilnehmern drei einzigartige Schätze aus Ihrer Sammlung präsentieren kann.

In diesem Jahr lautet das Motto für ihren Stand: SO ! Für jeden den richtigen Camper. Dahinter verbergen sich drei sehr individuelle Camping-Kapriziosen.

Die Ansprüche der Bullifahrer und Fahrerinnen sind sehr individuell. Das war auch schon zu Beginn der ”reisemobilen” Bewegung der Fall. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, gab es eine Vielzahl von verschiedenen Modellen auf dem schon damals beliebten VW Bulli. Nach dem Beginn mit der Campingbox wuchs das Modellprogramm an Campingfahrzeugen auf VW Bus Basis sehr schnell um weitere.

SO22-Ausbau aus dem Mosaik-Programm.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

In Prospekten und Preislisten wurden sie nur mit der sachlichen Modellbezeichnung SO für Sonderausführung aufgeführt. Erst deutlich später sollten Namen wie Los Angeles, Madrid oder Offenbach sowie die legendären Modelle Berlin und Helsinki folgen.

In Hannover stellen die Bulli Spezialisten von VWN Oldtimer die drei Modelle SO22, SO34 und SO42 aus. Allen gemeinsam ist ihre Funktion als alltagstaugliches Campingmobil. Sie verkörpern noch heute die perfekte Kombination aus kompakten Alltagsfahrzeug und Reisemobil. Eben genau die Werte, die der aktuelle California noch heute verkörpert und die ihn zum beliebtesten Reisemobil seiner Klasse machen.

Was aber macht eben diese drei Campingbusse aus und worin unterschieden sie sich?

SO 22 von 1965 (Costa):

Zur Campingsaison Anfang 1961 präsentierte Westfalia aus Rheda-Wiedenbrück das „Mosaik“-Programm zum Selbstausbau. Parallel zu den vollausgestatteten Campingwagen ab Werk konnten Sitz-Schlafbänke, Tisch sowie die Schränke einzeln erworben und nach Wunsch eingebaut werden.

Mit eben diesen Komponenten ist auch der SO22 von VWN Oldtimer ausgestattet. Der Innenausbau besteht aus verschiedenen Teilen des Mosaik-Programms, Schränke, Klapptisch, Sitz-Schlafbank mit Staufächern verwandeln den eher kargen Transporter Kombi in einen praktischen, bequemen Campingwagen. Sitzen, Kochen, sich waschen und natürlich schlafen sind möglich. Für Kinder kann im Fahrerhaus ein Segeltuch eingespannt werden, auf dem ein Kind schon schlafen kann, während die Eltern den Abend im „Wohnzimmer“ gemütlich ausklingen lassen. Eine Dachluke bringt Licht und Luft ins Innere; ein Vorzelt erweitert den Platz für alle. Ein unglaublicher Luxus im Vergleich zu den Autotouristen, die mit einem Zelt unterwegs waren.

Mit dem stärksten Motor der ersten Generation ist dieser Bulli ein echter Reisewagen. Die „bulligen“ 32 kW/44 PS erlauben es, die Reisegeschwindigkeit auf bis zu 105 km/h zu erhöhen.

Dass er ein Reisewagen ist, hat dieser Bulli auf über 160.000 km durch Europa bewiesen. Seine stolzen Besitzer reisten mit ihm durch Italien, Schweiz, Frankreich, Ungarn und Griechenland.

SO42 „Irene“ - Baujahr 1965.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

SO 42 von 1965 (Irene):

42 – laut der Romanreihe „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams, die Antwort auf alle Fragen.  In diesem Fall ging es nicht um alle Fragen aber es war die Antwort für die meisten Reisemobilkäufer:innen in dem Segment. Denn mit der Sonderausführung (SO) 42 startete eine wahre Erfolgsgeschichte. Das erstmals verfügbare Hubdach (120 x 110 cm, 35 cm hoch aufstellbar) brachte zusätzlichen Platz, Licht und Luft in den Innenraum.

Die neue Schlafsitzbank ließ sich mit wenigen Handgriffen zum Bett umbauen – und ist in weiterentwickelter Form bis heute im California zu finden. Bis Produktionsende der ersten Transporter-Generation 1967 rollten mehr als 12.000 SO 42 in alle Welt. Damit war diese Version der beliebteste Grundriss und somit 42 für die meisten Käufer tatsächlich die richtige Antwort auf ihre reisemobilen Bedürfnisse.

Fun-Fact am Rande: Dafür benötigten sie nicht 7,5 Mio Jahre wie der Computer im Roman, sondern nur drei Jahre.

SO42-Ausbau mit praktischem Durchgang.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

Das Erfolgsgeheimnis des SO42 war laut die verbesserte Alltagstauglichkeit: in der Woche z.B. Einkauf und Personentransport, aber am Wochenende ideal für Freizeit und Erholung; vom Urlaub ganz zu schweigen. An diesen Eigenschaften hat sich bis zum heutigen California nichts geändert.

Diesen Campingbus erwarben Irene und Roland aus Wisconsin in den USA 1966 und nutzten ihn regelmäßig. Sie kümmerten sich penibel um ihr rollendes Hotel. Jede Inspektion wurde im Serviceheft festgehalten. Im harten Winter von Wisconsin wurde der Camper liebevoll auf Holzbohlen in einer lehmverputzen Garage gelagert. 62.000 Meilen fuhr er durch die Vereinigten Staaten bevor er über die Niederlande in die Sammlung von VWN Oldtimer kam.

SO34 „Henrik the red“ – Baujahr 1962.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

SO 34 von 1962 (Henrik the Red):

Schon auf dem ersten Blick fällt auf, der SO34 unterscheidet sich massiv von seinen beiden Brüdern.

Ganze fünf Jahre bevor Roy Black seinen Hit „Ganz in weiß“ landete, war weiß schon ein absoluter Treffer im Inneren dieses Modells. 1961 gab es erstmals eine weiße „Getalit“-Kunststoffoberfläche statt eher dunkles Holzfurnier. Dies polarisierte unter den  Traditionalisten, aber lockte die Avantgardisten insbesondere aus Nordamerika an, sich diesen „modernen“ VW-Campingwagen zuzulegen. Der Innenraum wirkte trotz vieler Möbel weniger beengt und eher luftig.

Denn nicht nur die Möbeloberfläche war neu, auch der Grundriss zeugte von der Kreativität der Ingenieure. Wer hätte bis dahin geglaubt, dass es gelingen kann, bis zu sieben Sitzplätze und eine vollwertige Campingausstattung in einen Campingbus zu integrieren? Der clevere Schachzug der Techniker war, die Integration des Fahrerhauses in den Wohnbereich. Dazu konnte die Rückenlehne der Dreier-Sitzbank im Fahrerhaus gedreht werden und wurde so zusammen mit der Seitensitzbank zur „Sofa-Landschaft“. Gegenüber wartet zwischen den seitlich angebrachten Schränken noch ein Einzelsitz und die siebte Person darf auf einem Klappstuhl (gesichert mit einer Knebelschraube) Platz nehmen, der tatsächlich zur Fahrgastbeförderung zugelassen war.

Der Tisch, um den sich die Reisegruppe im Fahrzeug gesellte, konnte mit Hilfe des Reserverades als Fuß auch draußen als Campingtisch genutzt werden.

SO34-Ausbau mit den hellem Interior.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

Beim Bettenbau gibt es allerdings räumliche Grenzen, so dass im Fahrzeug zwei Kinder und zwei Erwachsene nächtigen können. Für die restlichen drei Passagiere blieb nur das Vorzelt.

Das Fahrzeug von VWN Oldtimer begleitete die Vorbesitzer Familien durch ganz Europa. Um mehr Gepäckraum für die langen Reisen zu haben, kaufte der Erstbesitzer einen farblich passenden Anhänger, der noch heute zuverlässig hinter dem Fahrzeug auf Reisen geht.

Das VWN Oldtimer-Team freut sich auf den persönlichen Austausch mit den Fans und das Fachsimpeln mit Gleichgesinnten.

In direkter Nachbarschaft sind auch die Teams von Volkswagen Classic, Volkswagen Classic Parts und der Stiftung Automuseum mit ihren Ständen vertreten. So können die Besucher die facettenreiche Welt der klassischen Volkswagen an einem Ort erleben.

Gespannt sein können die Fans der Volkswagen Campervans außerdem auf den 7. Mai. An diesem Tag präsentiert VWN die nächste Generation des legendären Campingbusses „California“.

Die Weltpremiere des neuen Branchenprimus wird für die Fans live im Internet übertragen. www.youtube.com/watch?v=s2eD1LWGJn8

Mehr Informationen zum Maikäfertreffen finden sie hier: www.maikaefertreffen.de

von Gerhard Mauerer