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Der Rollplay Elektro T1 – Ein Bulli für die Kids

Der T1 ist Sinnbild für eine ganze Philosophie, aber in Blech und Lack nicht jedem vergönnt. Zu verrückt ist die Preisgestaltung und zu rar noch brauchbare Fahrzeuge. Wenn also Papa keinen T1 haben kann, warum dann nicht zumindest der Nachwuchs? Elektroautos für Kinder kennt jeder. Auch den Bulli gibt es für die Kids schon etwas länger, aber so wirklich bekannt scheint er nicht zu sein. VW-Bulli.de will das ändern und testet in Kooperation mit der Herstellerfirma Rollplay den T1 als 12 Volt-Version und um es vorweg zu nehmen: Unsere Testfahrer hatten einen Riesenspaß!

Seit rund 20 Jahren ist die Firma Rollplay Hauptlizenznehmer diverser bekannter Automarken und einer der größten Hersteller in Sachen E-Autos für Kids. In Europa soll die Sache nun etwas mehr Schwung aufnehmen und wir freuen uns natürlich über ein weiteres tolles Produkt für die kleinen Bulli-Fans.

Der Karton, der in unsere Redaktion geliefert wird, offenbart die Dimensionen des T1, der ja eigentlich nur ein Spielzeug sein soll. Mit 22,5kg ist der gut beschriftete, riesige Pappkarton bezeichnet und so lässt er sich dann auch nur mit Mühe durch die Tür wuchten.  Es klappert und rappelt nichts – ein gutes Zeichen für einen guten Versand. Beim Öffnen des Kartons sieht man dann zum ersten Mal die eigentliche Größe – wow!

Wahrscheinlich ist jeder in einem Kettcar groß geworden, aber das hier sprengt erst einmal alle Vorstellungen von kindlicher Fortbewegung. Auch der extra engagierten Testfahrerin entspringt lediglich ein langes „Uiii“ in Kombination mit großen Augen. Wir, d.h. die kleinsten Redaktionsmitglieder, haben sich für das Testfahrzeug die dezente Farbe Pink ausgesucht.  Wer es jedoch etwas originaler mag, der kann das Modell bullitypisch sowohl in Rot als auch in Blau bekommen, natürlich immer in der T1-Zweifarben-Kombination mit einem weißen Dach.

Die Karosse, die zu einem gewissen Grad noch zusammengebaut werden muss (wahrscheinlich damit auch Papa seinen Spaß am Gefährt behält) ist vorbildlich für den Versand gesichert. Mittels stabilen Pappblöcken sind empfindsame Bauteile, wie etwa die Achsen, geschützt und auch sämtliche Chromteile wie die Stoßstangen und Zierleisten sind mit Schaumstofffolie abgeklebt. Trotzdem hält sich der Verpackungsmüll in Grenzen, denn auch die noch zu verbauenden Teile sind größtenteils in nur einer zusätzlichen Tüte verpackt, wichtige Teile zusätzlich mit Schaumstofffolie geschützt.

So ist es einfach, den T1 aus seiner Papp-Garage zu befreien und erstmalig genauer zu untersuchen. Wer jetzt denkt, eine klapprige, wackelige Plastikkarosse vor sich zu haben, wird eines besseren belehrt. Der Bulli ist äußerst stabil, was letztendlich auch das Gewicht erklärt. Hier lässt sich nichts eindrücken oder verbiegen. Das lässt auf ein langes Bullileben im manchmal nicht geraden sanften Kinderalltag hoffen.

Wir sortieren das umfangreiche Zubehör, das noch montiert werden will:

Reifen mit den VW-typischen Chromdeckeln, Sitz, Lenkrad und natürlich das Antriebszubehör in Form eines Akkus und Ladegerätes. Als kleines Highlight besitzt der Bulli zudem noch eine futuristische Fernbedienung. Falls der Nachwuchs unterwegs dann mal keine Lust mehr hat, selbst aufs Gaspedal zu treten, können Mama oder Papa übernehmen und ihren eigenen Spieltrieb ausleben, immer im Gedächtnis, dass Junior ja noch drin sitzt natürlich!

Ebenso lässt sich mit einer Stoptaste der Bulli sofort lahmlegen, falls der Nachwuchs vom rechten Wege abkommen sollte. Aber zu den Funktionen später mehr.

Der Zusammenbau ist dank der guten, bebilderten Aufbau- und Bedienungsanleitung im wahrsten Sinne des Wortes ein Kinderspiel. Die Reifen werden auf die Achsen gesteckt und mit Weißwandringen sowie den Chromdeckeln verziert. Hier wird auch gleich der Antrieb deutlich – die Hinterräder werden über zwei robuste Zahnräder von den Elektromotoren angetrieben. Auch hier sieht erst einmal nichts nach Kurzlebigkeit aus. Für den besseren Grip haben die Kunststoffreifen hinten eine Gummiumantelung auf der Lauffläche. Das schafft nicht nur Vortrieb, sondern mindert auch die Geräuschkulisse während der Fahrt. Schade ist allerdings, dass die Vorderreifen diese Ummantelung nicht besitzen und hier der „blanke“ Hartkunststoff über Pflasterstein und Parkett rumpelt.

Das Lenkrad wird mittels Kabelsteckern mit der Karosse verbunden und dann mit einer Schraube in der Lenksäule gesichert. Eine Kabelverbindung deshalb, weil natürlich stilecht der Hupenknopf auch ein selbiges Geräusch wiedergibt. Und nicht nur das – betätigt man diesen Knopf nochmals, ertönt das typische Startgeräusch eines alten VW-Motors – Papa ist begeistert! Die Chromspiegel werden seitlich eingesteckt und der Akku unter dem Fahrersitz verstaut. An dieser Stelle ist anzumerken, dass der Akku vor der ersten Fahrt  12 Stunden aufgeladen werden muss. Eine automatische Abschaltung hat das Ladegerät nicht. Hier ist also auf die Ladezeit zu achten. Ist dies jedoch auch erledigt, kann der Sitz, der mit Ziernähten, altem Wolfsburg-Emblem und zweifarbigem Kunstleder eine super Optik aufweist, auch eingebaut werden.

Der Bulli ist fertig aufgebaut – inklusive Auspacken hat dies vielleicht 20-30 Minuten gedauert und es sind am Ende sogar noch Kleinteile, wie etwa Scheiben oder Sicherungsfedern für die Achsen übrig, so dass bei Verlust nicht gleich die nächste Fahrt in den Baumarkt fällig wird – vorbildlich!

Da steht er nun auf seinen eigenen Rädern vor uns: 1,07m lang, 55cm hoch, 54cm breit und ohne Karton immer noch ca. 20kg schwer. Da der Bus natürlich ein von Volkswagen offiziell lizenziertes Produkt ist, ist auch sein Erscheinungsbild dem Original mehr als ähnlich. Ein großes Chrom-VW-Zeichen an der Front, die runden Spiegel, selbst die aufgeklebte Rechteck- Uhr ist dem großen Vorbild nachempfunden. Hier hat man sich wirklich Mühe gegeben, den Spielzeugbus so nah wie möglich an seinen echten Bruder anzulehnen. Was jedoch kann der Bus nun alles? Es wird Zeit seine Funktionen zu überprüfen, denn Fahren ist längst nicht alles, was der T1 kann.

An seiner rechten Seite befinden sich auf einer Art Konsole die zwei Hauptschalter. Zum einen der On/Off-Schalter, der das Fahrzeug „anschaltet“ und zum anderen der Fahrtregler für den Vorwärts- oder Rückwärtsgang. Um den Bulli zu bewegen, ist also gar nicht so viel notwendig. Anschalten, Vorwärts oder Rückwärts wählen und den Fuß auf das am Boden befindliche Gaspedal drücken und schon rollt das Gefährt mit bis zu wahnsinnigen 4 km/h durch unser Redaktionsbüro. Die Geräuschkulisse ist dabei nicht übermäßig laut, aber deutlich zu hören, ist der Bulli trotzdem.

Ist der Bus angeschaltet, leuchten die beiden vorderen Blinker dauerhaft. Die Frontscheinwerfer schalten sich automatisch dazu, wenn Gas gegeben wird. Ok, das ist jetzt nicht wirklich mit den Originalfunktionen vergleichbar, aber wir können damit leben. Warum aber Rollplay dem Bus nicht auch noch zwei LEDs in den hinteren vorhandenen Rücklichtern spendiert hat, bleibt fraglich. Hier sind dann vielleicht wieder Papas Bastelambitionen gefragt. Der Batteriestatus kann hingegen über farbige LEDs, die auf Knopfdruck leuchten, im Armaturenbrett abgelesen werden. Ein äußerst sinnvolles Detail, mit dem rechtzeitig der neue Aufladevorgang in den Spielenachmittag eingeplant werden kann. Hierzu ist jedoch zu sagen, dass der Bulli mit einem vollen Akku weit über eine Stunde betrieben werden kann, also meist länger, als ein Kind Lust hat, damit zu spielen. Von längeren Touren zum nächsten Supermarkt ist dann allerdings abzusehen, es sei denn, man hat einen separat erhältlichen Wechselakku dabei.

Ein weiterer Knaller ist jedoch das als Autoradio getarnte Unterhaltungssystem im Armaturenbrett. Per Drehknopf lässt sich ein angeschlossener MP3-Player oder eine ähnliche Soundquelle starten. Das Kabel liegt dafür dem Bus bei und ein passender Ablagekasten für das Abspielgerät ist ebenfalls vorhanden. So ertönt dann die eigene Musik aus dem Buslautsprecher – mit 4km/h und der Biene Maja Titelmelodie am Sonntag im eigenen Bulli durch den Park fahren – könnte ein Kinderleben schöner sein? Wir sind jedenfalls bis jetzt restlos begeistert.

Wie steht es denn eigentlich um die Sicherheit der kleinen Hobbypiloten? Mal abgesehen davon, dass die Geschwindigkeit mit 4 Km/h durchaus überschaubar erscheint, können Unfälle trotzdem passieren. Am Sitz befindet sich daher ein Bauchgurt, der sich mittels Klettverschluss an nahezu jedes Kind anpassen lässt. Wesentlich wichtiger erscheint uns in diesem Zusammenhang jedoch die Fernbedienung. Sie erlaubt es, nicht nur den Nachwuchs gänzlich unabhängig von dessen Vorstellungen durch die Landschaft zu fahren, nein – sie hat eine Stopptaste, bei deren Betätigung der Bus sofort zum Stillstand kommt und, noch wichtiger, nicht weiterfahren kann. Erst über die Fernbedienung wird das Gaspedal im T1 wieder freigegeben. Fährt Junior also unbeeindruckt dem sprichwörtlichen Abgrund entgegen, sollte die Fernbedienung immer griffbereit sein. Eine Superlösung wie wir finden.

Aber auch der Bus selbst ist für Kinder sehr sicher gebaut. Es gibt nirgends scharfe Kanten oder Ecken, an denen man sich verletzten könnte. Sogar die Einstiegstüren links und rechts sind überaus sinnvoll konstruiert. Hier ist es nämlich schier unmöglich, sich die Finger zu klemmen, da Tür und Karosse in einer Rundung verlaufen, die praktisch keinen Spalt für kleine Kinderfinger offenbaren. Es sollte aber klar sein, dass man seine Kids beaufsichtigen sollte, wenn sie mit diesem Gefährt unterwegs sind. Eine Verwendung im Straßenverkehr verbietet sich selbstredend. Der Bus ist für Kinder im Alter von ca. 3 bis 8 Jahren geeignet. Das maximale Gesamtgewicht sollte 35kg nicht überschreiten. Bei ca. 20kg für den Bus bleiben also 15kg für den Nachwuchs. Eine Körpergröße von ca. 1m scheint ideal zu sein, um gut mit den Füssen das Gaspedal zu erreichen. Bei größeren Kindern könnte es eng werden, die Knie unter das Lenkrad zu bekommen. Kleinere Kinder müssten sicher ausschließlich per Fernbedienung gefahren werden, weil sie nur schwer an das Gaspedal gelangen, ohne vom Sitz zu rutschen.

Unser Fazit nach einer langen Testphase: Phänomenal! Vergesst alles Bullispielzeug, das bis dato in den Kinderzimmern zu finden war. Der Rollplay-Bulli ist durch kaum etwas zu schlagen. Die Verarbeitung ist top, die Funktionen sind vielfältig und das Leuchten der Kinderaugen durch nichts zu ersetzen. Einzig die fehlenden LED-Rücklichter, gummierte Vorderräder und ein Akkuladegerät, das bei Erreichen der Akkukapazität abschaltet, würden wir dezent auf die Meckerliste setzen. Aber das ist auch schon alles. Für den Elektro-T1 gibt es diesmal nicht nur die Daumen hoch. Wir setzen ihn auf der Favoritenliste unserer Testprodukte ganz nach oben!

Wer sich übrigens nicht mit Elektrospielzeug anfreunden kann oder das Kind eventuell keine Lust auf die Selbstfahrerei hat – es gibt auch einen kleinen, nicht elektrifizierten Bruder. Der sogenannte VW Bus Typ 2 Pushcar ist ganz genauso aufgebaut, etwas kleiner in seinen Abmessungen und hinten mit einer verstellbaren Schiebestange ausgerüstet. Am Boden befindet sich eine verstellbare Fußstütze, die auch komplett entfernt werden kann. So kann der Nachwuchs alleine auf Entdeckungstour gehen, allerdings mit den eigenen Füßen und nicht per Akku, sofern denn niemand mehr von hinten schieben möchte. Für sonnige oder nasse Tage gibt es ein faltbares UV-Dach. Damit auch hier nichts passieren kann, lässt sich der Passagier mit einem Dreipunktgurt sichern.

Kommen wir abschließend zu einem wesentlichen Punkt: Was kostet der Spaß? Der Elektro T1 ist bei amazon.de für 299,95 Euro, das Pushcar für 149,95 Euro zu bestellen. Beide Preise finden wir angemessen, für das, was man bekommt und vielleicht gibt die Oma ja etwas dazu.

Wer dennoch eine andere und günstigere Möglichkeit braucht, um an den Elektrobus zu kommen, sollte VW-Bulli.de in nächster Zeit genau beobachten. In Zusammenarbeit mit der Firma Rollplay werden wir ein Exemplar des Elektrobullis verlosen. Mehr dazu demnächst auf dieser Seite….

von Patrick Kühl