Der Bulli-Maler
Künstler Frät malt großformatige Acrylbilder von VW Bussen im Comic-PopArt-Stil, die er beim Internationalen VW-Bus-Treffen in Hannover ausgestellt hat. Jetzt können Bullis-Fans ihr eigenes Fahrzeug auch für die heimische Wohnzimmerwand von ihm porträtieren lassen.
Am Morgen des 5. Oktober 2007 schnurrte ich mit einem geborgten T5 auf der A2 in Richtung Hannover zum Internationalen VW-Bus-Treffen. Es war eine Reise, die mich auch in die Vergangenheit führen sollte. Bald würde ich jene historischen Fahrzeuge sehen, die ich nach Vorlagen aus Fotos und Zeichnungen gemalt hatte.
Schon an der Einfahrt des Veranstaltungsgeländes standen auf Hochglanz polierte oder mit der Patina der Zeit versehene VW Busse - angefangen mit den Oldtimern der Baureihen T1, T2 und T3 bis hin zu den moderneren Vertretern des legendären Bullis. Ich wurde sehr freundlich empfangen und schon bei der Erledigung der Formalitäten merkte ich: An diesem Wochenende waren die Fans der VW Busse aller Generationen hochwillkommen.
Ich bin einer dieser Fans. Mein Name ist Frät und ich male Bilder im Comic-PopArt-Stil. Das wird Ihnen vielleicht nichts sagen. Nur so viel: Auf meinen Bildern sieht man, was ich male. Ich war auf Einladung von VW-Bulli.de zum VW-Bus-Treffen gefahren, um meine großformatigen Bulli-Bilder dort auszustellen.
Bulli-Bilder sind jedoch nicht die einzigen Werke in meinem Repertoire. Seit zehn Jahren male ich in Acryl ganz unterschiedliche Motive: viele grafische Arbeiten, Design-Objekte der 50er und 60er Jahre, aber auch schon mal Hintergründiges ("Was hat sich der Maler bei diesem Bild gedacht?") und eben auch Oldtimer: von alten Flugzeugen wie der JU 52 oder der DC3 über amerikanische Boliden bis hin zu deutschen Klassikern.
Eines meiner ersten Bilder zeigte einen himmelblauen Käfer, denn auch ich liebe den unverwechselbaren Sound des luftgekühlten Otto-Motors. Dieses Fahrzeug war einer meiner ersten mobilen Weggefährten und später bin ich immerhin einen Fridolin gefahren. Aus dieser Zeit stammt meine Vorliebe für Oldtimer, mit denen ich von meinem Krefelder Atelier bis nach Frankfurt anstelle von zwei Stunden gut und gerne bis zu vier Stunden brauchte.
Aber nun führte mich mein Weg über dieses riesige Messeareal in Hannover, vorbei an endlosen Reihen mit VW Bussen. Eigentlich waren es nur ein paar hundert Meter bis zu meinem Ausstellungsplatz, aber ich musste sehr oft anhalten, um die Pracht dieser nostalgischen Zeitzeugen zu genießen. Zusammen mit der Anwesenheit von tausenden, im Reisemobil wohnenden Teilnehmern aus vielen Ländern erzeugte dies zuweilen eine richtige Flower-Power-Atmosphäre.
Niemand, der an den folgenden drei Tagen dabei gewesen ist, wird dieses VW-Bus-Treffen vergessen. Was in der Erinnerung bleibt, ist ein ganz besonderes Erlebnis mit Freunden, Fremden und voller Erinnerungen an eines der schönsten Autos, das je gebaut wurde.
Auch für mich persönlich war die Veranstaltung ein schöner Erfolg: Meine Ausstellung kam bei den Besuchern sehr gut an und wurde sogar auf den Webseiten der Nachrichtenmagazine "Stern" und "Focus" erwähnt. Mehrere meiner Bulli-Bilder wechselten ihren Besitzer und ich fuhr mit zahlreichen neuen Aufträgen wieder nach Hause: Von den zu porträtierenden Fahrzeugen hatte ich zuvor Fotos gemacht, auf deren Basis ich nun das jeweilige Bild male.
Natürlich mache ich auch nach dem Internationalen VW-Bus-Treffen weiter mit der Präsentation von Bulli-Bildern und anderen Oldtimern. Zwei Wochen später hatte ich zum Beispiel eine Ausstellung in einem Autohaus. Auch diesmal ging es um einen Klassiker, der von seinen Fans mit der gleichen Begeisterung und Hingabe geliebt wird wie der VW Bus. Dennoch weiß ich: Es kann nur einen Bulli geben!
Wer sich für meine Arbeit interessiert und sich weitere meiner Werke ansehen oder mit mir in Kontakt treten möchte, kann dies auf meiner Internetseite www.fraet.de tun.