Auf der Insel aus Feuer und Eis
Die aufregendste Reise mit dem Bulli führte Familie Elsner aus Lemgo nach Island. Flüsse waren zu durchqueren, schwarze Geröllwüsten, Waschbrettpisten und Lavafelder zu meistern. Gaby Elsner erzählt von diesem Traum-Trip.
Auf unseren Bulli-Reisen haben wir schon so einiges erlebt: 10.000 Kilometer durch Skandinavien – bis der Draht aus den Reifen guckte. Eine Rundfahrt durch Portugal bis zur Algarve, auf Korsika haben wir uns im Sand eingegraben.
Wir waren in Italien, in Schottland und in Frankreich, wo nach starkem Regen der halbe Campingplatz überschwemmt war. Die Krönung unserer Urlaube war aber die Fahrt nach Island.
Nachdem wir vier Wochen lang Urlaub geplant und genehmigt bekommen hatten, die Fähre gebucht war, wurde der Bulli umgerüstet: Kunststoffspoiler ab – Serienstoßstange dran.
Beim etwas chaotischen Einschiffen in Dänemark war mir etwas mulmig zumute, als ich neben uns die Geländefahrzeuge mit Sandblechen, Schaufeln und sehr hohen Rädern erblickte.
Gut, dass wir den Bulli umgerüstet hatten, denn die Fahrt von der Fähre an Land hätte der Spoiler schon nicht überlebt.
Endlich, nach langer schaukelnder Fährfahrt hatten wir die Insel aus Feuer und Eis erreicht. Eine andere Welt und 4.122 Kilometer lagen vor uns, und wir wollten sie erkunden.
Wir fuhren durch schwarze Geröll-Sandwüsten, über Waschbrettpisten, manchmal direkt über Lavafelder. Wir sahen die schönsten Wasserfälle, fuhren vorbei an blubbernden Schlammtöpfen, heißen Quellen und besuchten Island Geysir.
Wir spazierten über Wiesen mit Warmwasser-Bächen und badeten in Schwimmbädern mit natürlicher Wassererwärmung. Bei einer Hochlanddurchquerung übernachteten wir auf einem Bimssteinfeld zwischen Lavahügeln, die uns vor dem Wind schützten.
Mehrmals mussten wir Flüsse durchqueren. Es war schon ein merkwürdiges Gefühl, mit dem Auto dort hinein zu fahren. Ich hätte nie gedacht, dass das mit unserem Bulli geht. Auf Island ist Autowaschen öfters angebracht. Zum Beispiel reichte eine Stunde Fahrt auf nasser Straße, um den Bulli völlig zu versauen – nach zwei Tagen Hochland-Piste sah er aus wie neu.
Eines Nachmittags fuhren wir 26 Kilometer Piste. Diese Fahrt war schlimmer als alle anderen Pisten-Fahrten: Es klapperte und schepperte immer wieder unter unserem Auto. Wir schaukelten wie in einem Steinbruch die Berge rauf und runter. Steil tauchten wir in flache, holprige Wasserfurten. Jetzt weiß ich, warum wir Sicherheitsgurte im Auto haben.
Am Ende der Strecke standen wir plötzlich vor einem Zaun. Also öffneten wir das Gatter und fuhren über einen Bauernhof. Für unsere Gletscherfahrt zogen wir allerdings doch ein Schneemobil vor und für die Fahrt auf dem Gletschersee vorbei an den Eisbergen war ein Boot sehr geeignet.
Alles in allem war es ein Wahnsinns-Erlebnis-Urlaub in einer Bilderbuch-Landschaft. Trotz schwieriger Wegstrecken hat uns unser Bulli nicht im Stich gelassen – nur eine der Batterien hat eine Flussdurchfahrt nicht überstanden.
Als wir wieder zu Hause waren, fragte eine Nachbarin: "Na, Sabrina, war Euer Urlaub schön?" Die Antwort unserer 8-jährigen Tochter: "Nein, der war super!!!"
Mit freundlicher Genehmigung der "Neuen Westfälischen", Bielefeld