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Tankjahr 2023: Nur ein Jahr war teurer

Tanken war in Deutschland im vergangenen Jahr vergleichsweise teuer. Die Preise schwankten dabei stark. Teurer war nur ein Jahr zuvor.

Die Entwicklung der Kraftstoffpreise in den Jahren 2022 und 2023.

 ©ADAC

2023 waren Kraftstoffe wieder etwas günstiger zu haben als im Rekordjahr davor. Dennoch ist es das zweitteuertse Tankjahr überhaupt gewesen, wie der ADAC ermittelt hat. Ein Liter Super E10 kostete 2023 durchschnittlich 1,791 Euro, Diesel lag im Jahresschnitt bei 1,722 Euro. Im Vergleich zu 2022 war Super E10 damit rund sieben Cent günstiger, Diesel lag mehr als 22 Cent unter dem Vorjahresniveau.

Damit ist Diesel auch im Jahresvergleich wieder günstiger als Super E10. Das sah 2022 noch anders aus, als Diesel erstmalig auch im Jahresschnitt teurer war, begünstigt durch verschiedene Faktoren wie den russischen Angriff auf die Ukraine, Lieferengpässe sowie industriell gestiegene Nachfrage. Auch 2023 setzten sich diese auch aus Verbrauchersicht negativen Effekte teilweise fort. Hinzu kam im Herbst ein neuer Krisenherd im Nahen Osten, der aber bisher nur kurzzeitig Auswirkungen auf den Ölpreis hatte.

Insgesamt befanden sich die Kraftstoffpreise im abgelaufenen Jahr lange Zeit auf einem zu hohen Niveau, meint der Automobilclub. So sei Benzin seit dem Frühjahr bis in den Herbst hinein deutlich zu teuer gewesen. Erst im Laufe des Oktobers habe sich die Lage wieder normalisiert Allerdings stieg ab Ende Juli der Dieselpreis spürbar an und lag, wie schon zu Jahresbeginn 2023, zeitweise sogar wieder über dem Preis von Super E10. Ausschlaggebend dafür waren unter anderem hohe Brutto-Raffinerie-Margen – nicht ohne Grund befasst sich auch das Bundeskartellamt in seiner laufenden Sektoruntersuchung mit den Raffinerien und dem Kraftstoffgroßhandel.

Das Jahresende lässt aus Sicht des ADAC darauf hoffen, dass sich die Preise 2024 auf einem ähnlichen Niveau wie im gerade zu Ende gegangen Jahr entwickeln werden, sofern sich nicht weitere gravierende Probleme oder Krisen ergeben, die zu einem deutlichen Ölpreisanstieg führen. So war Super E10 im Dezember des vergangenen Jahres am günstigsten: Ein Liter kostete hier im bundesweiten Mittel 1,716 Euro. Zum Vergleich: Der teuerste Tankmonat 2023 war für Super E10 der September. Damals wurden an der Zapfsäule im Bundesschnitt mit 1,884 Euro je Liter fast 17 Cent mehr fällig. Auch Diesel vergünstigte sich im Dezember, erreichte aber nicht sein niedrigstes Jahresniveau. Im Monatsschnitt kostete ein Liter 1,695 Euro. Der ADAC sieht aber auch deutlichen Spielraum für Preisnachlässe, fallen für Diesel doch rund 20 Cent weniger Steuern pro Liter an. Mit der Erhöhung des CO2-Preises dürften die Literpreise für beide Sorten zu Jahresbeginn aber zunächst einmal um vier bis fünf Cent steigen.

Teuerster Tanktag für Super E10 war im Jahr 2023 laut ADAC der 17. September, als ein Liter im Schnitt 1,904 Euro kostete. Am günstigsten konnte am 12. Januar getankt werden: Super E10 kostete durchschnittlich 1,692 Euro, also über 21 Cent je Liter weniger. Bei Diesel war der 25. Januar der teuerste Tanktag, im bundesweiten Durschnitt wurden 1,864 Euro je Liter fällig. Der günstigste Tag für Dieselfahrer war der 3. Juni mit 1,556 Euro pro Liter, im Vergleich fast 31 Cent weniger als am teuersten Tag.

aum