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Mietwagen: Dieses Jahr sind sie knapp und teuer

Wer im Sommerurlaub einen Mietwagen braucht, wird sich teils wegen der hohen Preise die Augen reiben. Für die Preisentwicklung gibt es zwei Hauptgründe. Der ADAC hat Tipps zu dem Thema zusammengestellt.

 ©Jan Claus Pixelio

Mietwagen für den Urlaub sind dieses Jahr knapp und teuer. Grund sind die verringerten Fahrzeug-Kontingente während der Pandemie, die aufgrund der Lieferengpässe bei den Automobilherstellern jetzt nicht vollständig aufgestockt werden können. „Trotz der gestiegenen Preise sollte man beim Preisvergleich nicht auf die ersten Lockangebote vertrauen“, warnt Tobias Ruoff, Geschäftsführer der ADAC-Autovermietung, vor den schwarzen Schafen seiner Branche. „Wichtig ist, vor der Buchung die Gesamtpakete zu vergleichen, sonst kann man schnell in die Kostenfalle tappen.“

Mit diesen Tipps sollten Urlauber auf der sicheren Seite sein:

1. Wer seinen Mietwagen vorab bei einem deutschen Vermieter oder Vermittler bucht, muss sich nicht vor Ort durch oft unverständliche Vertragsbedingungen quälen. Der Miet-Vertrag wird übrigens nicht mit den Online-Portalen, sondern immer direkt mit dem Vermieter vor Ort geschlossen. Reklamationen müssen deswegen in der Regel auch direkt beim Vermieter platziert werden. Die ADAC-Autovermietung nimmt für sich in Anspruch, für ihre Kunden immer der erste Ansprechpartner zu sein und bei Reklamationen zu vermitteln.

2. Ein Miet-Tag beträgt 24 Stunden: Wer diesen Zeitraum auch nur um ein paar Minuten überzieht, dem wird ein weiterer voller Tag berechnet.

3. Optimal ist die Tankregelung "full-to-full", also mit vollem Tank abholen und mit vollem Tank zurückgeben. Dadurch lassen sich teils überhöhte Tankpauschalen sparen und Urlauber zahlen nur den tatsächlich verbrauchten Kraftstoff zu normalen Tankstellenpreisen. Wer auf Nummer sicher gehen will, tankt direkt vor dem Zurückgeben voll.

4. Um bei großen und kleineren Unfällen abgesichert zu sein, empfiehlt sich eine echte Vollkasko-Versicherung mit Diebstahlschutz ohne Selbstbeteiligung. Die Versicherungssumme der Haftpflicht sollte dabei mindestens eine Million Euro betragen. Auf jeden Fall sollten Glas, Felgen und Reifen mitversichert sein, denn dort sind Schäden am häufigsten.

5. Unbegrenzte Kilometer sind vielfach Standard. Ist dies bei einem Anbieter nicht der Fall, sollten Urlauber am besten vorab überschlagen, wie viele Kilometer voraussichtlich gefahren werden. Im Urlaub, wo man oft spontan unterwegs ist, wird dies jedoch meist schwierig. Wer dann die Inklusive-Kilometer überschreitet, muss mit hohen Kosten pro Extra-Kilometer rechnen.

6. Extras wie Kindersitze sollten unbedingt schon vorab gebucht werden, um vor Ort nicht ohne die gewünschte Ausstattung dazustehen und von Beginn an einen Überblick über die tatsächlichen Gesamtkosten zu haben. Sonst kann der zunächst günstigste Mietwagen-Anbieter durch die zugebuchten Extras plötzlich teurer sein als das vorher zweit- oder drittgünstigste Angebot.

7. Wenn möglich sollte man bei international agierenden Anbietern buchen. Hier kann man davon ausgehen, dass die Fahrzeuge technisch einwandfrei sind, die Fahrzeuge nicht unendlich viel Laufzeit haben und Hygienestandards beachtet werden. Außerdem haben diese Vermieter oft Stationen innerhalb des Flughafens, und man erspart sich lange Fahrten mit dem Taxi oder Sammelbus zur Vermietstation.

8. Am Ende einer Mietwagen-Buchung sollte der Gesamtpreis mit allen Versicherungen und Gebühren ausgewiesen sein. Ist dies nicht der Fall, muss der Mieter vor Ort mit teils hohen Zusatzkosten rechnen. Oft wird am Urlaubsort auch noch versucht, zusätzliche Versicherungspakete zu verkaufen. Der Kunde sollte deswegen seine Buchungsunterlagen dabei haben, um seinen Versicherungsstatus überprüfen zu können.

9. Ist die Wunschautokategorie trotz rechtzeitiger Buchung vor Ort nicht verfügbar, bietet der Vermieter in der Regel ein kostenloses Upgrade auf eine höhere Kategorie an. Wer dieses gute Angebot annimmt, sollte sich jedoch rückversichern, dass dadurch keine versteckten Kosten auf ihn zukommen.

10. Bei der Fahrzeugabholung sollte penibel auf Vorschäden geachtet werden. Sind diese nicht im Übergabe-Protokoll vermerkt, muss der Mieter darauf bestehen, dass diese eingetragen werden. Ebenso sollte der Mieter bei der Rückgabe darauf bestehen, dass das Fahrzeug in seiner Anwesenheit auf Schäden geprüft und das Ergebnis schriftlich festgehalten wird.

aum