Maut in Österreich: Die beliebtesten Ausreden des Jahres
Im Jahr 2022 wurden 82.400 Mautsünder mit deutschem Kennzeichen in Österreich erwischt. Hier gibt es weitere Fakten zu den Mautprellern – und die beliebtesten Ausreden.
Der Frühling kommt und die Reisebereitschaft der Deutschen ist groß. 2022 ist die Urlaubsnachfrage wieder angestiegen und 68 Prozent der Deutschen sind 2022 in den Urlaub gefahren, so die ADAC-Tourismusstudie 2023. Die Reisebereitschaft nähert sich langsam wieder dem Vor-Corona-Niveau von 2019 an. Doch damit die wiedergewonnene Reiselust kein böses finanzielles Nachspiel hat, sollte man nicht vergessen, eine gültige Vignette zu besorgen – am besten noch vor der Abfahrt.
Wer ohne Vignette erwischt wird, braucht nicht lange nach Ausreden zu suchen. In Österreich entlocken selbst "kreative" Entlastungsversuche wie "Mein Hund hat das Pickerl gefressen", "Die Vignette ist in der Handtasche meiner Frau", "Das ist nicht mein Auto", "Die Kinder haben beim Spielen die Vignette zerstört" oder "Die Vignette war als Geschenk auf eine Weinflasche geklebt" den Kontrolleuren nicht mal mehr ein müdes Lächeln.
2022 wurden rund 264.200 Vignettensünder erwischt - 80.100 Delikte mehr als im Vorjahr. Die Reisefrequenz ist angestiegen und somit auch die Anzahl der Mautsünder. Von den insgesamt 264.200 Fahrzeugen kamen ca. 32 Prozent, also rund 82.400, aus Deutschland. Im Jahr 2021 waren es 27 Prozent. Die Strafen sind happig, es wird eine Ersatzmaut in Höhe von 120 Euro für mehrspurige Fahrzeuge, für einspurige 65 Euro fällig. Wird die Ersatzmaut nicht bezahlt, wird eine Anzeige bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde aufgegeben. Im Verwaltungsstrafverfahren kann der Strafrahmen bis zu 3.000 Euro betragen.
Die Top-Ten der Ausreden:
Ich habe nichts von der Vignettenpflicht in Österreich gewusst.
Ich habe nicht gewusst, wo man sich eine Vignette kaufen kann.
Das Navi hat mich auf die Autobahn gelotst.
Es ist umständlich, eine 10-Tages-Vignette von der Windschutzscheibe abzulösen.
Ich muss schnell ins Krankenhaus.
Ich habe keine Vertriebsstelle gefunden.
Ich habe keine Vignette an der Vertriebsstelle erhalten.
Ich habe die Vignettenpflicht-Schilder nicht gesehen.
Das ist nicht mein Auto.
Ich habe ja eh die Sondermautstrecke bezahlt.
Autofahrer sollten also unbedingt eine Vignette erwerben. Der Preis für die Pkw-Jahresvignette beträgt in diesem Jahr (2023) 96,40 Euro, für zwei Monate 29 Euro, und das Zehn-Tages-Pickerl kostet 9,90 Euro. Motorradfahrer müssen für die Jahresvignette 38,20 Euro, für die Zwei-Monats-Vignette 14,50 Euro und die Zehn-Tages-Vignette 5,80 Euro bezahlen. Wer häufiger nach Österreich reist, kauft in der Regel eine Jahresvignette. Diese lohnt sich für Vielfahrer erst ab August nicht mehr. Die Zeit von August bis Ende November können diese mit zwei Zwei-Monats-Vignetten überbrücken. Ab dem Dezember ist die Vignette des Folgejahres dann bereits wieder gültig.
Eine Ausrede zur Digitalen Vignette - "Ich habe mich bei der Eingabe ja nur um eine Ziffer geirrt" - ist ebenfalls sehr beliebt. Bei der digitalen Alternative zum klassischen "Klebe-Pickerl" ist wichtig zu wissen, dass sie erst ab dem 18. Tag nach dem Online-Kauf gültig ist. Wer nicht "kleben" und trotzdem nicht 18 Tage warten will, kann die digitale Vignette auch bei einer ADAC-Geschäftsstelle erwerben - denn nur beim Direktkauf entfällt die gesetzliche Sperrfrist, und die Vignette ist sofort gültig.