Eigenes Auto ist teurer als viele denken
Die Kosten rund um da eigene Auto steigen und steigen. Die Versicherung Allianz Direct hat die Entwicklung der tatsächlichen Unterhaltskosten eines Personenwagens im vergangenen Jahrzehnt durchleuchtet.
Studien zeigen, dass deutsche Autobesitzer die Gesamtkosten ihrer privaten Autos um bis zu 50 Prozent unterschätzen. Um herauszufinden, wie sich die Kosten bis zum heutigen Niveau entwickelt haben, untersuchte die Versicherung Allianz Direct die Preise für Neuwagen und Gebrauchtwagen, Wertverlust, Wartung, Kraftstoff, Parken sowie Steuer- und Versicherungskosten. Das Ergebnis überrascht nicht: Die Unterhaltskosten für Autos stiegen in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren erheblich.
Nach einer Auswertung der ADAC Autokosten-Untersuchungen von 2016 und 2024 sind die monatlichen Unterhaltskosten für Autos in Deutschland im vergangenen Jahrzehnt um etwa 32,56 Prozent gestiegen. Die höchsten Preissteigerungen gab es beim Grundpreis (56,84 Prozent), gefolgt von den Betriebskosten (52,58 Prozent), zu denen Kosten für Kraftstoff, Motoröl und Wagenwäsche zählen. Den drittstärksten Preisanstieg gab es bei Werkstattkosten (48,14 Prozent). Im Gegensatz dazu sind die Fixkosten, die Kfz-Versicherung und -Steuer, sowie Parkgebühren, Kleinzubehör und ähnliches beinhalten, nur um 8,21 Prozent gestiegen. Auch der Wertverlust ist weniger gestiegen als die anderen Posten (33,97 Prozent).
Die Kraftstoffkosten veränderten sich in den vergangenen zehn Jahren signifikant. Der durchschnittliche Kraftstoffpreis (Diesel und Benzin) ist um 26,9 Prozent gestiegen, was im Ranking der Unterhaltskosten jedoch eher am unteren Ende liegt. Besonders Diesel verzeichnete einen extremen Preisanstieg von 50,8 Prozent, während Benzin „nur“ um 34,4 Prozent teurer wurde.
Von 2015 bis 2024 sind die Kosten für Parken, Steuern und Versicherungen ebenfalls gestiegen. Die Parkgebühren wurde durchschnittlich um 27,9 Prozent, die Kfz-Steuern um 20,2 Prozent und die Versicherungen um 33,9 Prozent teurer.
Ein Faktor für den hohen Anstieg der Werkstattkosten (48,18 Prozent) könnte der Preisanstieg für Ersatzteile und Zubehör sein. Dieser Kostenpunkt hat in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugenommen. Die Preise für Ersatzteile und Zubehör sind um 22,4 Prozent gestiegen. Die Verschleißkosten von Autos pro Kilometer sind ebenfalls angestiegen, was zu einer Erhöhung der Autokosten pro Kilometer führt. 2016 lagen die Kosten pro Kilometer noch bei 65,99 ct, während sie 2024 auf 87,65 ct gestiegen sind.
Der durchschnittliche Fahrzeugpreis (neu und gebraucht, ohne Camper) stieg zwischen 2014 und 2024 um 33,8 Prozent. Unter Betrachtung der Grundpreise in den Autokosten des ADAC sind Neuwagenpreise um 56,84 Prozent gestiegen, was allerdings in unterschiedlichen Jahren unterschiedliche Modelle umfasst, weshalb für die Berechnung des durchschnittlichen Fahrzeugpreises weitere Quellen herangezogen wurden. Gebrauchtwagenpreise nahmen seit 2015 um 48 Prozent zu. Dies ist wahrscheinlich auf die erhöhte Nachfrage seit der COVID-19-Pandemie zurückzuführen.
Der durchschnittliche Gebrauchtwagenpreis lag 2015 noch bei 13.945 Euro, 2024 hingegen bei 21.148 Euro. Bei Neuwagen lag der durchschnittliche Preis 2016 bei 38.559 Euro, 2024 dafür bei 60.476 Euro.
Die jährlichen Kosten für den Unterhalt eines Autos liegen 2024 im Durchschnitt bei 1.093,41 Euro im Monat und damit bei 13.120,92 Euro im Jahr. Pro Kilometer kostet ein Auto 2024 im Schnitt 87,56 ct. Diese Zahlen berücksichtigen Fixkosten, Werkstattkosten, Betriebskosten, Grundpreis und Wertverlust. Die Kosten können aber je nach Nutzung und Fahrzeugtyp erheblich variieren. So sind Kleinwagen und einige Hybrid- oder Elektrofahrzeuge in der Regel günstiger zu unterhalten.
Hier geht es zu den Studienergebnissen auf den Seiten von Allianz Direct.